Sogar auf ihrer Rückseite zeigt sich die Alexia als aus-
modellierte Boxenskulptur. Es ist gut zu erkennen,
w ie das Mitteltönermodul auf der Bassbox steht.
Hinter einer verschraubten Metallabdeckung sitzen die
Anpass- und Schutzwiderstände (o.)
sind die G eschw ister gleichw ertig. Erst
recht, w enn m an die D im ensionen übli-
cher W o hnräum e einkalkuliert.
D och halt, jedes Relativieren ist ange-
sichts der Perform ance der Alexia u n an -
gebracht. Dies w ird um so klarer, w enn
m an erfährt, dass diese sich n icht an der
M axx3 orientiert. Ihre technischen und
kon zep tio n ellen G ene stam m en direkt
von der großen „Alexandria XLF“ ab, dem
überm annshohen, m ehr als 200.000 D ol-
lar teuren Flaggschiff des W ilson-Lineups.
Dies gilt für den Gewebekalotten-Tweeter
w ie au ch fü r d en M itteltö n er, die v o n
einem skandinavischen Spezialisten stam -
m en, aber von den A m erikanern auf ihren
Einsatzort angepasst w urden. U nd wie bei
der A lexandria lassen sich diese beiden
Chassis an der Alexia unabhängig v o n -
einander auf den H örplatz „fokussieren“:
Je n ach H örabstand u n d O hrhöhe sind
ihre m ark an t ausgeform ten
M odule in der Tiefe wie
im W inkel zur Bassbox
wie auch gegeneinan-
der verstellbar.
Im Z u sam m en -
h an g m it n eu en
Erkenntnissen zur M ini-
m ierung von Zeitfehlern
beim A ufbau d er zum
Schutz v o r stö ren d en
V ibrationen wie üblich
im Fuß des Lautspre-
chers
v erg o ssen en
Frequenzweiche
soll diese m echani-
sche A npassung zu
dem führen, was
Wilson „coherent phase“
nennt. Der Term inus
behauptet, dass die
vom Musiksignal vorgegebenen Phasenver-
hältnisse am H örplatz dargestellt w erden.
Letztlich lässt sich dies n u r „praktisch“
überprüfen. Tatsächlich tönen die Alexias
fan tastisch d reid im en sio n al, p lastisch
u n d körperhaft. Die Illusion, einen rea-
len B ühnen- oder Studio-A ct vor sich zu
haben, ist frappierend. L ive-A ufnahm en
kön n en einem glatt m al den A tem v er-
schlagen. Im d u n k -
len Zim m er „ver-
sc h w in d en “ die
sam t Spikes gut
136
Z e n tim e -
te r h o h e n u n d
p ro S tück 116
Auf den Hörer „scharf gestellt"
D ennoch m acht es natürlich einen H ei-
denspaß, m it d en A lexias die K uh flie-
gen zu lassen. Bei den eruptiven A ttacken
von Rushs „N atural Science“ offenbarte
sie ih r V ergnügen am Pow erplay. N u n
Das ledergebundene,
leider nur in Englisch vorliegende
Begleitbuch bietet umfangreiche Informationen
über die Alexia sowie eine Tabelle, aus der sich
die Einstellungen der M ittel- und Hochtonmodule
in Abhängigkeit von der Hörentfernung und
Ohrhöhe ablesen lassen
K ilogram m schw eren B oxen akustisch,
sind kaum m ehr ortbar. Pure Magie!
U n d diese Q ualitäten sind w eitgehend
lau tstärk eu n ab h än g ig . Selbst se h r leise
gespielt verliert die Alexia nichts von ihrer
W eiträum igkeit, ausgefeilten Staffelung,
Sensibilität oder Bassprägnanz, kurzum
von ihrem Zauber. N atürlich verführt die-
ses B oxenkaliber zu deftigeren Pegeln.
Dabei fasziniert die abgebrühte Schlagkraft
und ungerührte Stabilität. D och explizite
„Laut“-Sprecher, die Leistung sehen w ol-
len, bevor sie sich ins Z eug legen, sind
die w irk u n g sg ra d sta rk e n W ilso n s, an
d enen deshalb auch schw ächere A m ps
zum Zuge kom m en, keineswegs.
12 STEREO 3/2014
a
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